Die Diagnose von Nierenproblemen bei Hunden und Katzen kann sehr schwierig sein. Das liegt daran, dass die Krankheiten ohne offensichtliche Symptome beginnen und lange Zeit unbemerkt, subklinisch, bleiben können. Wenn die Patienten Symptome zeigen, haben sie bereits 66 % bis 75 % der Nierenfunktion verloren. Erst dann werden die Veränderungen im Blut nachweisbar.
Eine neue Untersuchungsmethode, der Biomarker „Cystatin B“ scheint endlich eine frühere Diagnose und damit auch eine frühere Therapie zu ermöglichen.
Die aktuellen diagnostischen Methoden (tools) in Tiermedizinerin bei Verdacht auf Nierenschädigungen sind:
1) Symmetrisches Dimethylarginin (SDMA) – wenn die glomeruläre Filtrationsrate sinkt, steigt es im Durchschnitt um 40% bei nur 25% Verlust der Nierenfunktion.
2) Kreatinin – es erhöht sich erst, wenn fast 75% der Nierenfunktion verloren gegangen sind.
3) Blood Urea Nitrogen (BUN) – es kann auch durch andere Ursachen erhöht sein, z. B. bei Magen-Darm-Blutungen, Harnverschluss und Infektionen.
4) Urinuntersuchung – auch hier können die Untersuchungsergebnisse durch andere Faktoren, die die Nierenfunktion beeinflussen können, beeinträchtigt werden.
Was ist „Cystatin B“?
Es handelt sich um einen Eiweißstoff, ein Protein, das in den Zellen des Nierenfiltrationssystems, des Nierentubulus Epithels, vorhanden ist. Wenn diese Zellen beschädigt werden, gelangt es in den Urin. Bei einer Nierenschädigung wird es in hohen Mengen im Urin gefunden.
Einige der häufigsten Gründe für solche Nierenschäden sind: Trauma Patienten mit gestörter systemischer Durchblutung, Einnahme toxischer Substanzen, wie Frostschutzmittel und Pflanzen, chronische Krankheiten wie Hyperthyreose, Diabetes und Bluthochdruck.
Durch die Untersuchung des Cystatin-B-Biomarkers im Urin können wir Nierenschäden früh genug erkennen, bevor es zu einem signifikanten Funktionsverlust kommt. Dies trägt zu einer schnelleren Genesung des Tieres bei.
„Cystatin B“ kann auch als Überwachungsinstrument bei verschiedenen Problemen eingesetzt werden, beispielsweise zur Kontrolle von Patienten im IRIS CKD Stadium 1, zur Überwachung der NSAID-Therapie, zur Kontrolle von Patienten nach GDV oder akuter Pankreatitis und nach Operation und Anästhesie.
Die verbesserte Fähigkeit zur Früherkennung von Nierenversagen/-Schäden mit dem „Cystatin B“ -Biomarker zusammen mit den „Standardmethoden“ (SDMA, Kreatinin, BUN und Urinuntersuchung) kann das Risiko der Entwicklung einer chronischen Nierenerkrankung bei Kleintieren erheblich verringern und sich zu einem gängigen Test bei der Überwachung und Beurteilung der Nierenfunktion bei Patienten mit Verdacht auf entsprechende Nierenerkrankungen.
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